Lexikon

Dokumentenechter Ausdruck – nicht auf jedem Gerät möglich

Auf dem weltweiten Markt der Drucker gibt es viele verschiedene Modelle und Bauarten von den unterschiedlichsten Herstellern. Mit diesen kann man inzwischen nahezu alles ausdrucken, sei es einfach nur ein Brief, eine Tabelle oder ein Bild, ja selbst der Ausdruck wirklich qualitativ hochwertiger Fotos ist mit speziellen Fotodruckern und sogar mit diversen herkömmlichen Tintenstrahldruckern möglich. Die Druckqualität reicht bei diesen Druckern von astrein bis hin zu sehr schlecht oder sogar absolut inakzeptabel. Dies hängt zwar mitunter auch vom Hersteller ab, doch vornehmlich wird dies durch den Preis bestimmt, da hochpreisige Geräte in der Regel deutlich bessere und hochwertigere Bauteile verbaut haben. Doch so gut ein Drucker auch sein mag, nicht jedes Gerät ist für dokumentenechte Ausdrucke oder Kopien geeignet.

Nicht jeder Drucker liefert dokumentenechte Ausdrucke

Papier kann in der Regel über einen sehr langen Zeitraum von gut und gerne mehreren Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten archiviert werden, ohne dass es sonderlich an Beständigkeit verliert. Dies ist jedoch vor allem von der Zusammensetzung und der Qualität der Verarbeitung abhängig und auch davon, wie es gelagert wird. Doch bedeutet dies nicht auch automatisch, dass jeder Ausdruck auch wirklich dokumentenecht ist. Doch was genau bedeutet eigentlich dieser Begriff, dokumentenecht?

Dokumentenechtheit kurz erklärt

Die Dokumentenechtheit bezieht sich auf die Eigenschaft eines Schreibmediums, so etwa Kugelschreiber- oder Füllertinte, Druckertinte oder Toner, welche beispielsweise zur Anfertigung von Urkunden und Zeugnissen verwendet werden, sowie die Eigenschaft der Utensilien, in denen diese aufbewahrt werden. Dokumentenechte Tinte muss einige bestimmte Eigenschafen aufweisen. So muss diese rasch trocknen und darf nicht verwischen, darf nicht korrigiert werden, wie etwa durch einen Radierer oder einen Tintenlöscher, und darf außerdem nicht rückstandslos entfernbar sein. Auch eine hohe Wasserfestigkeit muss diese aufweisen. So darf die Tinte bei Kontakt mit Wasser nur insoweit verlaufen, dass die Schrift als solches noch gut erkennbar ist. Des Weiteren muss die Tinte auch eine Lichtechtheit aufweisen und darf etwa durch UV-Strahlung nicht ausbleichen. Festgehalten wurden die exakten Bedingungen unter der Norm ISO 12757-2.

Ein dokumentenechter Druck darf also unter keinen Umständen geändert werden können, durch welche Mittel auch immer. Denn gerade bei wichtigen Dokumenten, wie etwa bei Verträgen oder Urkunden, kann dies mitunter zu erheblichen Problemen führen.

Welche Dokumente müssen dokumentenecht sein?

Es gibt viele Unternehmen, aber auch Behörden, Ausbildungsbetriebe oder Schulen, welche Verträge oder Urkunden auf einem Drucker ausdrucken, der gerade verfügbar ist. Durchaus ist dies ja im Grunde auch recht schnell erledigt, benötigt man doch eigentlich nur entsprechendes Papier und eine Textbearbeitungssoftware sowie wie bereits erwähnt einen Drucker. Damit geht es eigentlich auch recht schnell und zudem sogar deutlich günstiger zu bewerkstelligen, als über bereits vorgefertigte Formulare. Da in vielen Büros ohnehin ein Drucker steht, über den die tägliche Post bewältigt wird, wird dieser im Normalfall auch dafür genutzt, schnell mal eben nicht nur den herkömmlichen Schriftverkehr sondern auch Urkunden und Verträge damit auszudrucken. Doch nicht jeder Drucker kann auch wirklich dokumentenechte Ausdrucke anfertigen.

Farbdrucker nicht automatisch dokumentenecht

In Farbdruckern wird häufig eine Tinte eingesetzt, die nicht dokumentenecht ist, wodurch mit dieser Tinte gedruckte Dokumente nicht langzeitarchiviert werden können. Schuld daran ist die Sonneneinstrahlung, die bei vielen Tinten und sogar bei Tonerpulver zu einem Ausbleichen der Farbpigmente führt. Das Ausbleichen der Farbpigmente kann je nach Hersteller schneller gehen oder auch entsprechend länger dauern, was vor allem an der Zusammensetzung der Tinte oder des Toners liegt, aber auch daran, ob das Dokument unmittelbar der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist oder nicht.

Ob die Ausdrucke des eigenen Druckers zumindest lichtecht sind, lässt sich leicht herausfinden. Hierzu druckt man einfach zwei identische Dokumente aus und legt das eine auf die Fensterbank, das andere wird in einem Ordner im Schrank abgelegt, sodass es keinerlei Licht ausgesetzt ist. Es ist durchaus erstaunlich, wie schnell eine Farbe ausbleichen kann.

Dokumente garantiert dokumentenecht ausdrucken

Wer sicher gehen möchte, dass seine Dokumente auch wirklich dokumentenecht sind, der greift beim Drucken lieber auf einen monochromen Laserdrucker zurück, denn der rein schwarze Toner besteht fast vollständig aus Kohlenstoff, welcher auch bei einer Langzeitbestrahlung durch Sonnenlicht nicht ausbleicht. Garantie hat man allerdings, wenn man auf einen Drucker zurückgreift, für den der Hersteller ein entsprechendes Zertifikat mit ausgegeben hat, dass der Drucker beziehungsweise die Kopien, die mit diesem Gerät angefertigt werden, auch wirklich dokumentenecht sind.

Artikelbild: © Stepan Bormotov / Shutterstock