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Multifunktionsdrucker: Multitalente für das Home-Office

Noch vor vielen Jahren waren Drucker, Scanner und Kopierer sehr teuer und für private Anwender nahezu nicht bezahlbar. Doch mit den Jahren sanken die Preise immer mehr und so finden sich in den meisten Privathaushalten inzwischen Drucker und Scanner. In den letzten Jahren gibt es aber auch immer häufiger spezielle Multifunktionsgeräte, in denen Drucker und Scanner in nur einem einzigen Gerät vereint worden sind. Damit fungiert ein solches Gerät automatisch auch als Kopierer, der auch ohne den Einsatz eines PCs genutzt werden kann. Mittlerweile gibt es sogar Multifunktionsgeräte zum Preis von unter 100 Euro.

Günstige Modelle mit Vorsicht genießen

Von preisgünstigen Multifunktionsgeräten sollte man im besten Fall großen Abstand nehmen. Denn Geräte aus dieser Preiskategorie richten sich vornehmlich an solche User, die nur wenig drucken, scannen oder kopieren müssen und gerade hier besteht die Gefahr, dass die Tintenpatrone eintrocknet. Nicht selten handelt es sich bei den bei solchen Einsteigermodellen zum Einsatz kommenden Tintenpatronen um die gleichen Druckwerke, wie sie bei deutlich teureren Modellen Verwendung finden. Doch ist die Füllmenge der Tinte bei den preisgünstigen Geräten deutlich niedriger als bei teureren Geräten, wodurch die Kosten von neuen Tintenpatronen nicht selten im Preis-Leistungsverhältnis den Wert des kompletten Gerätes übersteigen.

Doch auch bei hochpreisigen Multifunktionsgeräten sollte man unbedingt etwas genauer hinschauen, bevor man sich für einen Kauf entscheidet. Denn auch bei teuren Geräten kommt es oftmals vor, dass Tintenpatronen zum Einsatz kommen, bei denen alle Farben in nur einer Patrone vereint sind. Diese sind auf Dauer jedoch sehr teuer, da hierbei im Falle, dass eine einzige Farbe vollständig verbraucht ist, gleich die gesamte Tintenpatrone entsorgt werden muss, obwohl die restlichen Farben unter Umständen noch beinahe voll oder sogar gar nicht gebraucht wurden. Deutlich besser sind hier Multifunktionsgeräte mit einzelnen Tintenpatronen, bei denen also jede Farbe eine eigene Kartusche hat. So muss stets nur die Patrone der Farbe ausgetauscht werden, die auch wirklich restlos entleert ist.

Kostengünstige Alternativlösung von Drittherstellern

Nicht selten gibt es von vielen Herstellern auch deutlich preisgünstigere Tintenpatronen von Fremdherstellern, deren Preis um ein Vielfaches niedriger sein kann, als das Original. Doch in der Regel handelt es sich hierbei um Tinte, die von geringerer Qualität ist. Deshalb kann die Bildqualität der Ausdrucke mitunter ein wenig schlechter sein, als dies bei einer Originalpatrone der Fall wäre. Vor allem beim Druck von Fotos kann dies enorme Qualitätsunterschiede bedeuten. Doch muss man vor dem Kauf auch hier darauf achten, ob das Multifunktionsgerät auch tatsächlich nachgebaute Tintenpatronen von Drittherstellern unterstützt. Denn inzwischen sind die meisten Hersteller dazu übergegangen, ihre Tintenpatronen mit speziellen Chips zu versehen, um die Benutzung von No-Name-Patronen zu unterbinden. Vor allem bei aktuellen Geräten der Hersteller Lexmark und Brother ist es mitunter ein schwieriges Unterfangen, Patronen von Fremdherstellern zu finden, die auch zuverlässig erkannt werden. Bei Canon und Hewlett-Packard stehen die Chancen schon deutlich besser.

Software und Scanner mit enormen Unterschieden

Grundlegend unterscheiden sich die verschiedenen Multifunktionsdrucker in ihrer technischen Funktionsweise nahezu überhaupt nicht. Doch bei der Scanfunktion kann es enorme Unterschiede geben. Zwar gibt es auch Multifunktionsgeräte, für deren Scanner WIA-Treiber verwendet werden, doch sollten solche Geräte, die über einen TWAIN-Treiber verfügen, stets den Vorrang haben, da diese deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten aufweisen. Aber auch bei der Software, mit der die Geräte ausgeliefert werden, gibt es gewisse Unterschiede, die mitunter nicht zu verachten sind. So werden vor allem teurere Geräte häufig mit einer OCR-Software ausgeliefert, mit der es dem User möglich ist, gedruckten Text in digitalen Text umzuwandeln und diesen später am PC weiter zu bearbeiten. Solche Texterkennungsprogramme wie etwa Omnipage oder Readiris würden, wenn man sie stand alone kaufen würde, in der Regel bereits den Kaufpreis des Multifunktionsgerätes übersteigen.

Nützliche Zusatz-Features

Einige Multifunktionsgeräte verfügen nicht nur über eine Druck-, Scan- und Kopierfunktion, sondern besitzen auch eine integrierte Fax-Einheit, die durchaus nicht zur Standardausrüstung gehört. Auch ein Kartenleser gehört inzwischen beinahe schon zur Grundausstattung. Über ihn ist bei einigen Multifunktionsgeräten sogar das Ausdrucken von Fotos auch ohne einen PC möglich.

Einige Geräte sind inzwischen WLAN-fähig, wodurch der meist lästige Kabelsalat enorm eingedämmt wird. Auch gibt es inzwischen einige Modelle, welche über AirPrint oder den HP e-Print-Dienst verfügen. Dadurch ist es möglich, Bilder, E-Mails, Internetseiten oder Dokumente direkt vom iPhone oder iPad auszudrucken.

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