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Toner ausgetrocknet - was tun?

In Deutschland gibt es Auswertungen des Statistischen Bundesamtes zufolge zurzeit rund 36 Millionen Haushalte. Davon sind mindestens 87 Prozent, also etwa 31 Millionen Haushalte, im Besitz von durchschnittlich 1,73 Computern und 0,87 Druckern. Damit sind heute also etwa 31,5 Millionen Drucker alleine in Deutschland im Umlauf. Zum Vergleich: Im Jahr 2010, wurden gerade einmal 6,3 Millionen Drucker in Deutschland verkauft.

Zurückzuführen ist der enorme Anstieg der Verkaufszahlen insbesondere darauf, dass die Preise der Drucker in den letzten Jahren immer weiter gesunken sind. Schon für unter 40 Euro werden Tintenstrahldrucker heute in vielen Technikfachmärkten und Onlineshops angeboten. Allerdings wäre normalerweise nicht mal jeder Haushalt auf einen eigenen Drucker angewiesen, da er mitunter gerade einmal durchschnittlich einmal in der Woche oder sogar im Monat verwendet wird, um hin und wieder mal einen Brief oder ein Bild auszudrucken. Wohin dies am Ende führt, ist vielen Usern bereits hinreichend bekannt: Tinte und Toner trocknen bei längerem Nichtgebrauch schlichtweg ein. Das Ende vom Lied sind dann weiße Streifen auf den Ausdrucken oder im schlimmsten Fall sogar komplett weiße, unbedruckte Blätter.

Tintenstrahldrucker besonders häufig betroffen von ausgetrockneter Tinte

Vor allem Tintenstrahldrucker sind sehr häufig von diesem Problem betroffen. Solange Sie den Drucker regelmäßig nutzen, also wenigstens einmal in der Woche, müssen Sie sich in der Regel keine Gedanken machen. Doch sobald der Drucker erst mal mehrere Wochen nicht mehr in Betrieb genommen wird, kann es schnell passieren, dass die Tinte eintrocknet. Viele denken dann erst mal an die Tintenpatrone, doch in aller Regel ist es nicht die Tintenpatrone selbst, die betroffen ist, sondern der Druckkopf. Denn über ihn wird die Tinte zu Papier gebracht. Da jedoch von jeder einzelnen Düse des Druckkopfes nur eine sehr geringe Tintenmenge im Pikoliterbereich (1 Milliliter = 1 Million Pikoliter) abgegeben wird, kann diese umso schneller im Druckkopf eintrocknen, wodurch die Düse schließlich verstopft werden können.

Verstopfung beim Tintenstrahldrucker beheben

In vielen Fällen kann es bereits ausreichen, wenn lediglich über die Druckereinstellungen eine Druckkopfreinigung beziehungsweise Intensivreinigung durchgeführt wird. Ist seit der letzten Nutzung jedoch schon viel Zeit vergangen, kann möglicherweise ein Wasserbad helfen, die Tinte im Druckkopf zu lösen. Hierfür wird der Druckkopf ohne Tintenpatronen vollständig in etwa 60 Grad heißes Wasser gelegt. Schon nach wenigen Minuten sollte das warme Wasser die Tinte vollständig gelöst haben. Danach muss der Druckkopf nur noch sorgfältig und vor allem sehr vorsichtig getrocknet werden. Anschließend sollte der Drucker wieder einwandfrei drucken.

Auch Laserdrucker von „Austrocknung“ betroffen

Auch wenn der Tintenstrahldrucker der klare Marktführer ist, gibt es inzwischen doch sehr viele Laserdrucker - auch in den Privathaushalten. Der große Vorteil beim Laserdrucker ist der, dass er mit einem besonders feinen Pulver druckt, dem sogenannten Toner. Dieses Pulver, welches sich aus Kunstharz, Farbpigmenten, magnetisierbaren Metalloxiden und diversen Hilfsstoffen zusammengesetzt ist, besteht aus winzigen Teilchen, die gerade einmal zwischen 5 und 30 µm groß sind (1 mm = 1.000 µm).

Aber wie soll nun eigentlich ein Pulver, das doch so oder so trocken ist und ohnehin vor Feuchtigkeit geschützt werden soll, austrocknen können? Nun, fälschlicherweise reden viele von einem ausgetrockneten Toner, wenn der Laserdrucker nicht mehr einwandfrei drucken möchte und das Problem eindeutig dem Tonerpulver zugewiesen werden kann und sich nachweislich noch Toner darin befindet. Doch tatsächlich ist es eigentlich genau umgekehrt, denn häufig ist das Tonerpulver feucht geworden, was zur Klumpenbildung geführt haben kann. Doch Sie müssen die Tonerkartusche deswegen nicht gleich wegwerfen. Denn es gibt mitunter doch noch Hoffnung.

Die Schüttel-Taktik

Die sogenannte „Schüttel-Tatik“ verrät ja eigentlich bereits, was zu tun ist. Nehmen Sie die Tonerkartusche aus dem Laserdrucker und halten Sie diese mit beiden Händen vor sich. Nun schütteln Sie die Kartusche ein paar Mal nach oben und unten und nach links und rechts. Dadurch sollten sich eventuelle Klumpen lösen.

Die Rühren-Taktik

Eine weitere Möglichkeit ist die „Rühren-Taktik“. Die meisten Tonerkartuschen besitzen seitlich eine durch einen Deckel verschlossene Öffnung, welche der Befüllung dient. Möglicherweise müssen Sie erst eine Abdeckung abschrauben, um diese sehen zu können. Ist die Kartusche geöffnet, nehmen Sie einen langen, dünnen Stab, etwa den Griff eines dünnen Kochlöffels. Damit rühren Sie nun vorsichtig in der Kartusche herum, wodurch eventuell vorhandene Tonerklumpen zerdrückt werden. Dabei darf auf keinen Fall Feuchtigkeit in die Kartusche gelangen, deshalb sollte unbedingt auch der Stab entsprechend trocken sein.

Reinigungsmethoden

Damit keine Schweinerei entsteht, können Sie die Kartusche zuvor in eine Plastiktüte packen, dass das eventuell austretende Pulver nicht auf, Möbel, Boden, Kleidung oder Händen landet. Befindet sich nun tatsächlich etwas Pulver in der Tüte, können Sie dieses ganz einfach wieder zurück in die Kartusche füllen. Sollte aber doch einmal etwas daneben gehen, verraten wir Ihnen in einem unserer anderen Ratgeber, wie Sie zuverlässig den Toner aus Drucker oder Kleidung entfernen können.

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