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Umweltfreundlich drucken - was ist zu beachten?

Der moderne Mensch sollte sich nachhaltig und umweltfreundliche verhalten. Das ist mit einer leichten Veränderung der persönlichen Lebensweise möglich. Auch im Bereich Drucken können Verbraucher der Umwelt etwas Gutes tun, wenn sie ihren täglichen Ablauf ein wenig optimieren.

Das steigende Umweltbewusstsein vieler Verbraucher hat die Druckbranche zu einem Umdenken bewegt. Die in der Branche tätigen Unternehmen bemühen sich, umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die es ihren Kunden erlauben, umweltfreundlich zu drucken.

Nachhaltige Druckprodukte: Qualität und Preis

Nachhaltiges Drucken ist inzwischen möglich, ohne Kompromisse in puncto Qualität eingehen zu müssen. Viele Menschen sind in diesem Bereich aber noch misstrauisch. Wenn sie von recyceltem Papier hören, haben sie den Eindruck, das Produkt sei grau und nicht weiß. Ein Trugschluss, denn Recyclingpapier ist in puncto Optik und Haptik mit neuem Papier vergleichbar. Als preisbewusster Verbraucher möchte man der Umwelt etwas Gutes tun, dabei aber nicht unbedingt mehr zahlen. Recyceltes Papier ist glücklicherweise nicht teurer als herkömmliches Papier.

Um die persönliche Klimabilanz zu Hause zu reduzieren, können Verbraucher zudem auf Strom aus erneuerbaren Energien setzen. Ökostromanbieter gibt es inzwischen viele. Die Preise für ihren Strom sind inzwischen auch nicht mehr zwingend größer als der von konventionellen Anbietern. Bei der Wahl eines Ökostromanbieters ist auf Labels zu achten, die garantieren, dass der Strom auch zu einhundert Prozent aus regenerativen Quellen stammt.

Bei der Auswahl eines Ökostrom-Anbieters können Öko-Labels eine Hilfestellung darstellen. Zu den Wichtigsten gehören laut diesem Artikel:

  • ok-Power: Anbieter müssen ökologische Mindeststandards erfüllen und zeigen, dass ein Zusatznutzen für die Umwelt entsteht, um dieses Label zu erhalten.
  • Grüner Strom: Um dieses Zertifikat für Ökostromprodukte erhalten zu können, muss das Produkt unter anderem zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammen.
  • Öko-Strom: Das Gütesiegel der Landesgewerbsanstalt (LGA) Bayern gewährleistet, dass der Anbieter den Strom zu mindestens 50 Prozent aus erneuerbaren Energien gewinnt.
  • EKOenergie: Das erste und aktuell einzige europaweite Ökostromlabel. Für die Zertifikatsvergabe muss der Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt sein und gewisse Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
  • TÜV-Zertifikat: Sowohl TÜV-Nord als auch TÜV-Süd vergeben Ökostrom-Gütesiegel. Die Vergabekriterien der beiden Entitäten sind verschieden:
    • TÜV-Nord: Vergibt das Gütesiegel basierend auf der NDTÜV-Basisrichtlinie für Ökostromprodukte.
    • TÜV-SÜD: Vergibt das Gütesiegel nach den Kriterien EE01, EE02 und UE01.

TÜV-SÜD bietet in diesem Dokument(PDF; 45 KB) einen Vergleich zwischen den einzelnen Ökostromlabels an.

3 Tipps für einen umweltfreundlichen Druckvorgang

Ökostrom und Recyclingpapier alleine machen das Drucken bereits umweltfreundlicher. Dennoch sind weitere Maßnahmen erforderlich, um die Klimabilanz anzupassen. Dabei müssen Verbraucher ihre bisherige Lebensweise grundlegend verändern. Gemeint sind unter anderem das Verhalten und die Produktauswahl beim Drucken:

  1. Papierwahl: Recyclingpapier ist immer die beste Wahl für einen möglichst umweltfreundlichen Druckprozess. Der Recyclingprozess für bedrucktes Papier ist von großer Wichtigkeit, um aus diesem Abfall ein neues Produkt zu schaffen. Recyclingpapier ist inzwischen in verschiedenen Weißwerten erhältlich, sodass es neuem Papier optisch ebenbürtig ist. Aus ökologischen Gründen sollten Verbraucher jedoch einen Weißwert wählen, den sie auch wirklich benötigen. Für unwichtige Ausdrucke sollte der Weißwert geringer sein, wichtige Dokumente, beispielsweise eine Bewerbung, können durchaus 100er Weiße besitzen.

  2. Selektion: Webbrowser ermöglichen Verbrauchern, ganze Webseiten zu drucken. Häufig möchte man nur einen kleinen Teil eines Artikels ohne die restlichen Elemente. Anstatt die ganze Webseite zu drucken, ist es besser, den gewünschten Teil in ein neues Dokument zu kopieren und von dort aus auszudrucken. Dieses Prinzip gilt nicht nur für Webseiten, sondern jeden Ausdruck. Per Selektion können Verbraucher die relevanten Informationen auswählen und ausdrucken. So sparen sie Strom, Tinte sowie Papier und schonen nebenbei die Umwelt.
  3. Druckfarben: Handelsübliche Farben werden auf Mineralölbasis hergestellt. Die umweltfreundliche Variante (Bio-Druckfarben) basieren auf pflanzlichen Harzen und Ölen. Weiterhin gelten für Bio-Druckfarben die strengen Richtlinien der DIN-Norm ISO 12647–2.

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