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Warum befinden sich zwei schwarze Patronen im Tintenstrahldrucker?

Haben Sie schon einmal den Deckel Ihres Tintenstrahldruckers geöffnet und sich die Tintenpatronen ein wenig genauer angeschaut? Ist Ihnen dabei schon mal aufgefallen, dass sich dort neben den drei farbigen Tintenpatronen in Cyan, Gelb und Magenta eventuell nicht nur eine, sondern sogar zwei schwarze Tintenpatronen befinden? Viele Tintenstrahldrucker werden inzwischen mit insgesamt fünf Tintenpatronen ausgeliefert, unter denen sich meist eine kleinere und eine größere Tintenpatrone mit schwarzer Tinte befinden. Doch wieso ist das eigentlich so und was haben sich die Hersteller dabei gedacht? Ist es womöglich einfach nur Willkür, oder ist die zweite Patrone ein schneller Ersatz für die Erste? Diesem Mysterium möchten wir nachgehend auf den Grund gehen.

Wo ist der Unterschied zwischen den beiden schwarzen Patronen im Drucker?

Auf den ersten Blick ist meist kein Unterschied zwischen den Patronen erkennbar. Beim Ausdruck hingegen zeigen sich die Unterschiede deutlich. Um sowohl bei Textdrucken auf Papier als auch bei Fotodrucken auf speziellem Fotopapier die bestmögliche Qualität zu erzielen, enthalten die Patronen unterschiedliche Tinte: Pigment- und DYE-Tinte (Farbstofftinte).

Pigmenttinte besteht – im Gegensatz zur Farbstofftinte – aus einer Trägerflüssigkeit, in der sich einzelne Farbpigmente befinden. Bei der DYE-Tinte hingegen ist der Farbstoff in der Trägerflüssigkeit aufgelöst. Dadurch ist es möglich, dass die DYE-Tinte komplett in das Papier eindringen kann. Vor allem bei Fotodrucken bietet dies den Vorteil, dass der Glanzeffekt des Fotopapiers erhalten bleibt und die Ausdrucke dennoch gestochen scharf sind.

Für den Dokumentendruck ist die wasserlösliche DYE-Tinte nicht die erste Wahl. Zum einen können die Ausdrucke schnell verwischen und zum anderen sind diese nicht dokumentenecht. Besser geeignet ist hier die Pigmenttinte. Da die Pigmente bei dieser Tinte deutlich größer sind, dringen diese nicht ganz so tief in das Papier ein. Zudem ist die Pigmenttinte nicht wasserlöslich und weist eine bessere Haltbarkeit auf. Für Fotodrucke ist die Pigmenttinte jedoch nur bedingt geeignet. Die Ausdrucke wirken hier wesentlich matter und nicht so brillant wie bei der DIY-Tinte.

Welche Patrone wird für welchen Ausdruck eingesetzt?

Beide Tintenarten weisen gewisse Vor- und Nachteile auf. Welche nun jedoch eingesetzt wird, hängt nicht etwa von der Art des Ausdruckes ab. Vielmehr spielt die Papierart hier eine entscheidende Rolle. Textdrucke werden meist auf herkömmlichem Papier ausgedruckt. Da die Pigmenttinte nicht in die Struktur des Papiers eindringt, eignet sie sich besonders für Textdokumente. Für Fotodrucke hingegen wird meist ein spezielles Fotopapier mit Beschichtung verwendet. Hier ist es notwendig, dass die Tinte tief in das Papier eindringt, um die Qualität bestmöglich hervorzubringen. Zudem bietet die DYE-Tinte eine höhere Farbbrillanz, da hier die Mischung mit anderen Farben für eine bessere Abstufung gegeben ist.

Für eine gute Druckqualität ist es daher wichtig, dass Sie die Druckeinstellungen entsprechend des verwendeten Papiers auswählen. Ansonsten kann es passieren, dass die Drucke nicht die gewünschte Qualität aufweisen. Der Drucker erkannt dann anhand der Einstellungen, welche Tinte er verwenden muss. Bei einem Patronenwechsel sollten Sie außerdem darauf achten, dass die Patronen an den richtigen Platz gesteckt werden. Die Druckköpfe sind auf die Tinte angepasst und erzielen nur mit der richtigen Patrone auch eine hohe Druckqualität. Im schlimmsten Fall kann der Druckkopf zudem durch die falsche Tinte beschädigt werden.

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