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Was ist bidirektionaler Druck und welche Vorteile hat er?

Das bidirektionale Druckverfahren ist im Grunde eine modernere, schnellere Druckmethode. Sie ist dem unidirektionalen Druck in puncto Geschwindigkeit überlegen. Der Druckkopf bedruckt das Papier in jede Richtung, sodass die Zeichen schneller auf das Blatt Papier aufgetragen werden können. Kurz gesagt: Der Druckkopf druckt sowohl bei der Fahrt von links nach rechts als auch auf seinem Weg zurück.

Qualitätsunterschiede beim bidirektionaler Druckverfahren

Das bidirektionale Druckverfahren ist der unidirektionalen Version theoretisch überlegen. Es bringt das Druckmotiv schließlich schneller zu Papier. In Realität gibt es jedoch einige Probleme: Die resultierende Qualität hängt davon ab, wie der Druckkopf aufgebaut ist. Denn er ist letztendlich für die Reihenfolge des Farbauftrages verantwortlich.

Bei einem Druck in Schwarz-Weiß, insbesondere in Textform, sind grundsätzlich keine Probleme zu erwarten. Sie entstehen hingegen, wenn in Farbe gedruckt wird.

Angenommen der Drucker soll ein Urlaubsfoto drucken, welches an einem Strand aufgenommen wurde. Im Hintergrund ist das blaue Meer abgebildet. Um die blaue Farbe zu Papier zu bringen, muss der Drucker sie aus Magenta und Cyan mischen. Blau ist nämlich eine Mischfarbe. Beim Druckvorgang wird folglich bei jedem Wechsel der Druckrichtung auch die Farbreihenfolge gewechselt. Die daraus resultierende Mischfarbe ist unterschiedlich.

Übersetzt heißt das: Es resultiert eine unterschiedliche Farbwirkung, wodurch eine Streifenbildung erkennbar wird. Moderne Drucker unterbinden dieses nicht zufriedenstellende Ergebnis, indem der Druckkopf mehrere Durchgänge durchläuft. Die Tinte wird in zwei bis vier Druckdurchgängen übertragen, sodass die Streifenbildung verschwindet. Durch die hohe Anzahl an Druckdurchgängen entstehen jedoch zwei neue Probleme:

  1. Das Drucktempo sinkt, sodass das bidirektionale Druckverfahren keinen Vorteil gegenüber der unidirektionalen Variante hat.
  2. Die Rentabilität sinkt, da mehr Tinte verbraucht wird.

Worauf beim Kauf eines Druckers mit bidirektionalem Druckverfahren zu achten ist

Damit Verbraucher nicht Opfer der beiden zuvor genannten Nachteile werden, sollten sie beim Kauf eines Druckers einige Dinge beachten. Druckerhersteller haben inzwischen eine Lösung für beide Probleme gefunden: Moderne Druckköpfe besitzen zwei Düsengruppen, die unterschiedlich ausgerichtet sind. Jede Düsengruppe funktioniert für jeweils eine Bewegungsrichtung, sodass es nicht zu einer Farbmischung und Streifenbildung kommt. Das Ergebnis ist eine hohe Druckqualität und ein schnelles Ergebnis bei gleichzeitig bestmöglicher Rentabilität.

Wann wird die Drucktechnik verwendet?

Otto-Normalverbraucher werden selten ein bidirektionales Druckverfahren benötigen. Sein Vorteil liegt schließlich darin, dass der Druckprozess ohne Qualitätsverlust beschleunigt wird. Dieses Bedürfnis haben in erster Linie Unternehmen, die ein hohes Druckaufkommen haben. Dazu gehören in erster Linie Unternehmen, die im Druckgeschäft tätig sind.

Kann man das bidirektionale Drucken ausschalten?

Alle Drucker, die das bidirektionale Druckverfahren unterstützen, können natürlich auch unidirektional drucken. Dazu muss man in Windows die Einstellungen des Druckers aufrufen und den Haken beim Eintrag Bidirektionale Unterstützung aktivieren entfernen.

Verbraucher können diese Option wählen, wenn sie nicht mit der Druckqualität zufrieden sind oder die Zeilen ungleichmäßig beziehungsweise mit abweichenden Abständen gedruckt werden. Zu beachten ist, dass der Druck beim unidirektionalen Verfahren langsamer ausfallen wird.

Maximale Qualität im bidirektionalen Verfahren erreichen

Nicht immer ist gleich ein Umstieg auf das unidirektionale Verfahren bei Streifenbildung oder einer generell schlechteren Druckqualität nötig. Anwender sollten zuvor einige Dinge ausprobieren, um das Problem zu beheben:

  • Druckkopf- und Powerreinigung durchführen: Verstopfte Düsen können zu einem schlechten Druckergebnis führen. Eine Reinigung ist insbesondere vor großen Druckaufträgen wichtig.
  • Auflösung des Dokuments erhöhen: Je höher die Auflösung des Druckauftrags, desto leichter fällt es dem Drucker, den Auftrag in hoher Qualität auszuführen.
  • Druckqualität erhöhen: Eine hohe Druckqualität bedeutet einen höheren Tintenverbrauch. Dennoch sollte man bei Ergebnissen, nicht zufriedenstellend sind, die Qualität des Druckauftrags erhöhen.
  • Neue Software testen: Programme sprechen Drucker auf unterschiedliche Weise an. Wer beispielsweise den Drucker über Photoshop anspricht, kann alternative Programme testen. Caldera zum Beispiel ist speziell für professionelle Druckaufträge geeignet.
  • Druckeroptionen prüfen: Die Druckeroptionen sind bei einigen Geräten manuell festzulegen. Bei einigen Canon-Druckern beispielsweise werden die Optionen beim bidirektionalen Druck automatisch festgelegt. Wer unidirektional druckt, muss sie hingegen manuell festlegen.

Fazit

Der bidirektionale Druck sollte dem unidirektionalen Verfahren grundsätzlich überlegen sein. In der Praxis stoßen Verbraucher jedoch auf Probleme, wenn sie nicht ein modernes Druckgerät kaufen, welches einen Druckkopf mit zwei unabhängigen Düsengruppen besitzt. Nur dieser Druckkopf kann für ein schnelles, streifenfreies Druckergebnis sorgen.

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