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So wird Druckertinte hergestellt!

Beinahe in jedem Haushalt findet sich mittlerweile ein Drucker, der auch in regelmäßigen Abständen zum Einsatz kommt. Solange das Gerät seinen Dienst verrichtet, beschäftigt sich kaum jemand damit – kritisch gestaltet es sich doch meist erst dann, wenn der Drucker seinen Dienst verweigert. Es gibt sicherlich einige Anwender, die den vollen Funktionsumfang des eigenen Druckers kaum einschätzen können. Geschweige denn ist bekannt, woher die Druckertinte eigentlich kommt und wie diese hergestellt wird. Für einen reibungslosen Einsatz ist die Tinte essenziell, denn ohne würde der Drucker nur farblose Drucke liefern. Doch wie wird Druckertinte eigentlich hergestellt? In diesem Ratgeber beschäftigen wir uns mit dem Herstellungsverfahren von Druckertinte und zeigen außerdem auf, wie komplex der gesamte Ablauf ist. Dies erklärt dann zu großen Teilen, warum die Tinte für den Drucker eine solch teure Flüssigkeit ist.

Geheime Rezepturen der Hersteller

Bekanntermaßen gibt es verschiedene Druckerhersteller, die auch die passenden Tintenpatronen liefern. Jeder dieser Hersteller besitzt eine eigene Rezeptur, die streng geheim ist. Auch heute weiß niemand so genau, wie die Druckertinte eigentlich im Detail hergestellt wird – auch die Zusammensetzung ist bloß in groben Zügen bekannt. Hinter den Tintenpatronen stecken unwahrscheinlich viel Forschungsarbeit und Entwicklungsarbeit. Daher ist den Firmen auch so sehr daran gelegen, dass die Formeln nicht an die Öffentlichkeit geraten. Nicht nur die genaue Zusammenstellung ist geheim, sondern auch das Vorgehen. Abgesehen von den Zutaten unterscheidet sich nämlich auch der Herstellungsprozess.

Wesentliche Inhaltsstoffe der Druckertinte

Natürlich gibt es auch bei der Tinte eine gewisse Basis, die aus verschiedenen Stoffen besteht. Diese Inhaltsstoffe finden sich eigentlich in sämtlichen Druckertinten, ganz egal, von welchem Hersteller die Tinte stammt. Die Mengen schwanken dann wiederum, schließlich ist auch hier der Druckerhersteller bemüht, eine Formel zu entwickeln, die es in dieser Form kein zweites Mal gibt. Folgende Bestandteile finden sich in allen Druckerpatronen:

  • Farbstoffe
  • Wasser
  • Befeuchtungsmittel
  • Fixiermittel
  • Lösemittel
  • Tenside
  • Harz
  • Fungizide
  • Biozide

Die simple Basis der Tinte

Es gibt bei der Druckertinte eine sogenannte Grundlage, die nicht abweicht. Diese bildet sich durch Wasser, Befeuchtungsmittel und Farbstoffe. Jene drei Rohstoffe sind im Grundsatz in allen Druckertinten enthalten, einzig die Menge unterschiedet sich wieder. Sie sagen aber nichts über die genaue Zusammensetzung aus und geben auch keine Auskunft über die Qualität. Druckertinten bestehen aus mindestens 70 Prozent und maximal 90 Prozent Wasser. Die Reinheit ist essenziell, denn ausschließlich dann ist die Basis ideal für die weitere Verarbeitung geeignet. Der hohe Wasseranteil ist unumgänglich. Wasser dient dazu, dass die Tinte sich gut im Druckerkopf verteilt und dadurch die Druckergebnisse liefert, die man sich wünscht.

So kommt die Farbe in die Tinten

Klassische Farbtinten bestehen aus Farben, die sich in Wasser auflösen. Dementsprechend entsteht eine Flüssigkeit, die bestmöglich miteinander verbunden werden kann. Damit sind einerseits gute Druckergennisse garantiert, aber auch der Drucker profitiert hiervon. Diese Druckertinten verstopfen die Druckköpfe nicht und Ablagerungen sollten generell auch kein Problem mehr sein. Allerdings ist es möglich, dass die Farbechtheit nicht ganz so brillant ausfällt. Dafür gibt es die klassischen Farbtinten auch zu humanen Preisen. Wer Farben mit strahlender Reinheit wünscht, der muss jedoch auf eine andere Sorte Tinte zurückgreifen und dadurch sind keine Kompromisse nötig.

Pigmentierte Tinten bieten strahlende Farben

Es gibt pigmentierte Tinten, die noch viel schönere Farben versprechen und auch eine hohe Lichtechtheit bieten. Diese Druckertinten werden auf der Basis von Farbpigmenten hergestellt. Sie lassen sich chemisch nicht lösen, sondern werden einfach nur gemischt. Es braucht also zusätzlich eine Stabilisierung, damit die Pigmente nicht absinken und die Druckqualität leidet. Die Herstellung ist folglich aufwendiger und oftmals sogar auch noch mit höheren Kosten verbunden. Gerade bei dieser Druckertinte zeigt sich schnell, ob es sich um eine gute Qualität handelt. Hochwertige Druckerpatronen sind nur mit ebenso qualitativ hochwertigen Farbpigmenten möglich. Umso schlechter die Pigmentstoffe, desto minderwertiger fallen auch die Drucke aus. Ein wesentlicher Indikator für die Qualität ist demnach die Reinheit der Farbpigmente und deswegen achten Experten darauf immer ganz besonders.

Die wichtigen Zusatzstoffe in den Druckerpatronen

Jeder Hersteller fügt abschließend verschiedene Zusatzstoffe hinzu, die letztlich diverse Eigenschaften erfüllen sollen. Das Ziel ist immer eine Verbesserung der Tintenqualität, doch auch in diesem Falle gehen die einzelnen Marken unterschiedlich vor. Die Optimierung der Tinte ist allerdings unumgänglich, sonst gäbe es schnell Probleme. Es kommen sehr viele Stoffe zum Einsatz, die vor allen Dingen dafür sorgen, dass die Tinte unter keinen Umständen eintrocknet oder den Druckkopf verstopft. Dieses Problem lässt sich glücklicherweise schon bei der Produktion aushebeln und ist für Verbraucher von extremer Wichtigkeit. Andere Zusatzstoffe arbeiten an einer perfekten Oberflächenspannung und vielen anderen Funktionen. Schließlich werden während der Herstellung auch Biozide zugefügt. Diese Inhaltsstoffe verhindern das Wachstum von Bakterien und Pilzen.

Aufwendige Verfahren zur Herstellung von Druckertinte

Die Produktion der Druckertinte ist außerordentlich kompliziert und zudem mit enormen Kosten verbunden. Die einzelnen Inhaltstoffe müssen bereits in bester Qualität zusammengestellt werden, da ansonsten das Endprodukt kaum überzeugen könnte. Kaum verwunderlich also, dass die Hersteller bemüht sind, nicht zu viel von dem eigenen Herstellungsverfahren bekannt zu geben oder gar das Rezept zu verraten. Es gibt Parallelen, doch zumeist haben die namhaften Unternehmen einzelne Produktionsschritte und Rezepturen entwickelt, die sich von der Konkurrenz abheben. Dementsprechend ist es auch nicht möglich, sich seine Druckertinte selbst anzufertigen, dafür ist der Ablauf viel zu aufwendig und komplex. Ähnlich sieht es gewiss auch mit der Zusammenstellung der Rohstoffe aus. All diese Punkte sind letztlich auch Grund für die Preisgestaltung, denn es hat seine Gründe, dass Druckertinte so hochpreisig ist.

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