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Strom sparen am Drucker

Wie Sie auch am Drucker Strom sparen können

Das Thema Strom sparen hat angesichts steigender Energiekosten längst einen Kultstatus in Deutschland erreicht. Trotz der Möglichkeit, den Stromanbieter bequem über das Internet zu wechseln, was eigentlich für Konkurrenz sorgen sollte, scheuen sich die Deutschen, dies zu tun. Und so steigen die Strompreise in der Bundesrepublik seit vielen Jahren unaufhörlich. Kein Wunder, dass die Bundesbürger nach neuen Methoden suchen, den Gürtel enger zu schnüren.

Das Stromsparen hat aber auch aus ökologischer und ökonomischer Sicht seinen Sinn. Der Umwelt zuliebe sollten Verbraucher darauf achten, nicht mehr Strom zu verbrauchen, als dringend nötig. In der Kategorie PC gibt es für Anwender zahlreiche Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu senken. Völlig unbeachtet bleibt dabei meist der Drucker. In vielen Haushalten wird er nicht regelmäßig verwendet und so entsteht der allgemeine Eindruck, er würde ohnehin nicht viel verbrauchen. Falsch, dieser Artikel zeigt, dass diese Denkweise Verbrauchern teuer zu stehen kommen kann.

Drucker werden beim Stromsparen übersehen

Wenn die Stromrechnung unaufhörlich steigt, suchen Verbraucher nach neuen Methoden, Strom zu sparen. Der Blick wird zunächst auf die vorhandenen Geräte geworfen. Welche Geräte verbrauchen besonders viel Strom? Übeltäter sind meist Waschmaschine, Trockner, Fernseher und Computer. Bei Letzteren lässt sich bereits mit diversen Energieeinstellungen Strom sparen. Peripheriegeräte sind dagegen eine Herausforderung. Gerade der Drucker wird beim Stromsparen gerne außer Acht gelassen.

Die „Stromprobleme“ verschiedener Druckertypen

In den deutschen Haushalten stehen verschiedene Druckertypen, bei denen unterschiedliche Dinge zu beachten sind:

  • Tintenstrahldrucker: Dieses Gerät ist in den Haushalten am häufigsten anzutreffen. Viele moderne Geräte besitzen keinen Ein-/Ausschalter mehr, ähnlich wie bei Fernsehern. Das Gerät kann somit nicht ohne Weiteres komplett vom Stromnetz getrennt werden, sondern verbleibt in einem Stand-by-Modus, der wenig, aber weiterhin Strom verbraucht. Im „Pseudo-Aus-Zustand“ verbrauchen Tintenstrahldrucker etwas unter einem bis fünf Watt.
  • Monochrom-Laserdruck: Diese Drucker sind ideal für Menschen, die auf den schnellen Druck textlastiger Dokumente in hoher Auflage angewiesen sind. Diese Schnelligkeit hat allerdings ihren Preis: Je schneller der Druck, desto höher ist der Stromverbrauch. Im Betrieb verbraucht dieser Drucker bis zu einem Kilowatt. Auch im Stand-by liegt der Stromverbrauch bei stolzen zwei bis 20 Watt.
  • Farb-Laserdrucker: Auch diese Drucker glänzen mit einem hohen Stromverbrauch von bis zu 1,2 kW und mehr. Um dieses Defizit auszugleichen, besitzen Farb-Laserdrucker zwei Energiespar-Modi: Wenn kein Druckauftrag empfangen wird, schaltet sich der Drucker automatisch in den Stand-by-Modus. Dann liegt der Verbrauch bei nur noch zehn bis 30 Watt, was weiterhin recht viel ist. Zusätzlich bieten viele Geräte einen Ruhemodus, bei dem der Verbrauch noch niedriger ist. Der Vorteil dieser Geräte ist, dass sie einen echten Ausschalter benötigen, mit dem sie sich komplett vom Stromnetz trennen lassen.
  • Multifunktionsgeräte: Diese Kombigeräte sind äußerst flexibel und können drucken, kopieren, scannen und zum Teil faxen. Besitzt das Gerät eine Fax-Funktion, macht das komplette Ausschalten keinen Sinn, da die Nachrichten nicht empfangen werden können. Einige Kombigeräte besitzen dennoch einen Ausschalter. Viele Menschen wünschen zum Beispiel keinen Fax-Empfang rund um die Uhr. Ansonsten liegt der Verbrauch bei etwa zehn Watt im empfangsbereiten Betrieb.

Den Druckern den Strom verweigern

Ein Drucker benötigt nicht mehr als acht Prozent des Stromverbrauchs, um seine Arbeit zu erledigen - das Drucken. Die restlichen 92 Prozent verbringt er verschwenderisch im Stand-by- oder Aus-Zustand. Damit sie nicht unnötig Strom verbrauchen, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Master-Slave-Steckdosen: In diese Steckleisten werden sowohl der Stromstecker des Computers als auch des Druckers und anderer Geräte gesteckt. Wird das Hauptgerät, was in den meisten Fällen der PC ist, heruntergefahren, werden alle anderen Geräte ebenfalls ausgeschaltet. Diese Lösung ist bei Tintenstrahldruckern nicht empfehlenswert. Bei diesen Geräten wird jedes Mal der Druckkopf gereinigt, wenn sie mit dem Stromnetz verbunden werden. Und das wiederum kostet Strom und Tinte.
  2. Steckdosenleisten: Andere Geräte besitzen einen „Schein-Aus-Zustand“, bei dem sie scheinbar ausgeschaltet sind, jedoch weiterhin Strom verbrauchen. Da die Drucker keinen eigenen Ausschalter besitzen, hilft es nur, sie mit einer schaltbaren Steckdosenleiste vom Stromnetz zu trennen.

Beim Kauf auf Umwelt-Zertifikate achten

Ältere Drucker sind, wie fast alle alten Geräte, wahre Energiefresser. Sie besitzen keine Energiesparfunktionen und verbrauchen generell viel Strom. Beim Kauf eines neuen Gerätes sollten sie auf Umwelt-Zertifikate und den TEC-Wert (TEC = Typical Electricity Consumption) achten. TEC gibt den wöchentlichen Stromverbrauch an, den das Gerät im Schnitt verbraucht. Umweltzertifikate, die Ihre Kaufentscheidung beeinflussen können, sind zum Beispiel:

  • Energy Star
  • Umweltzeichen Blauer Engel
  • RoHS (Restriction of use of hazardous substances)
  • BLI-Auszeichnung für außergewöhnliche Leistung in Energieeffizienz

Der Austausch eines alten Druckers gegen ein neues, sparsames Gerät kann Ihre Stromkosten ebenfalls senken. Die Investition gleichen Sie in einigen Jahren aus, wenn sie das Gerät sehr häufig verwenden. Verbraucher, die ihren Drucker dagegen eher selten benutzen, sollten diesen, wenn möglich, lieber vom Stromnetz trennen.

Artikelbild: © Leszek Glasner / Shutterstock