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Tinte sparen mit der richtigen Schriftart

Bei der Anschaffung eines Druckers spielt nicht nur der Kaufpreis eine Rolle, viel wichtiger sind die anschließenden Verbrauchskosten. Mittlerweile sind sowohl Tintenstrahl- als auch Laserdrucker für jeden Geldbeutel erschwinglich. Einsteigergeräte sind bereits für weit unter 100 Euro erhältlich und so ist es nicht verwunderlich, dass inzwischen in beinahe jedem Haushalt nicht nur ein Computer, sondern auch ein Drucker vorzufinden ist. Aufgrund der niedrigen Verkaufspreise nehmen die Hersteller die eigentlichen Gewinne durch den Verkauf der Tintenpatronen und Tonerkartuschen ein. Je nach Modell können die Kosten für einen Satz Patronen den Kaufpreis des Druckes durchaus übersteigen. Bei diesen Preisen überlegt man sich zweimal, ob es wirklich notwendig eine E-Mail oder ein Dokument auszudrucken. Dabei lässt sich auch beim Drucken noch Geld sparen – zumindest wenn Sie die richtige Schriftart auswählen. Das hört sich erst einmal fragwürdig an, ist aber wirklich der Fall. Je nach Schriftart verwendet der Drucker mehr oder weniger Tinte beziehungsweise Toner. Auf Dauer können Sie damit je nach Druckvolumen mehrere Hundert Euro im Jahr einsparen. Hier erfahren Sie, welche Schriftarten wahre Tintenverschwender sind und welche Ihren Geldbeutel schonen.

Die Theorie

Betrachtet man Briefe, E-Mails oder andere Textdokumente, so stellt man fest, dass überwiegend die Schriftarten Arial, Times New Roman und Verdana zum Einsatz kommen. In den letzten Jahren haben sich diese Schriftarten durchgesetzt, da sie unter anderem gut lesbar sind. Die Schriftarten unterscheiden sich nicht nur vom Stil, sondern auch in puncto Tintenverbrauch. Auf den ersten Blick erscheint die Ersparnis minimal. Dass es sehr wohl möglich ist, durch das Ändern der Schriftart bares Geld zu sparen, zeigt die Theorie des gerade einmal 14 Jahre jungen Schülers Suvir Mirchandani aus den USA.

Nach einem Schulwechsel stellte Mirchandani fest, dass den Schülern wesentlich mehr Unterlagen ausgehändigt wurden, woraufhin er sich daran machte zu erforschen, welche Geldverschwendung sich daraus wohl für die Schule ergibt. So stellte er schon bald fest, dass die Schule mit einer anderen Schriftart erheblich an Kosten einsparen könnte. Durch eine Veränderung der Schriftart könnte seine Schule jährlich 21.000 Dollar an Druckkosten einsparen. Die Berechnungen führte Mirchandani mit einer Software durch, welche ermittelt, wie hoch der Tintenverbrauch bei den einzelnen Schriftarten ist. Durch seine Lehrer angespornt, führte er seine Berechnungen weiter und ermittelte die Druckkosten für die US-Regierung. Das Einsparpotenzial liegt in diesem Bereich bei bis zu 370 Millionen US-Dollar.

Welche Schriftarten sparen bares Geld?

Times New Roman gehört zu den Standardschriftarten und ist bei Microsoft Word meist bereits voreingestellt. Zwar ist sie gut lesbar, doch ist sie ein wahrer Tintenverschwender und gehört zu den kostspieligsten Schriftarten, die am Computer zur Verfügung stehen. Da stellt sich natürlich die Frage, mit welcher Schriftart hingegen Tinte und damit Geld gespart werden kann?

Garamond

Laut den Berechnungen des Schülers Suvir Mirchandani ist Garamond die sparsamste Schriftart und damit besonders schonend für den Geldbeutel. Grund hierfür: Die Buchstaben sind wesentlich dünner als bei der Schriftart Times New Roman oder Verdana. Daher benötigt der Drucker weniger Tinte und die Druckkosten können effektiv gesenkt werden.

Century Gothic

Ebenfalls ein erhebliches Einsparpotenzial hält die Schriftart Century Gothic bereit. Im Gegensatz zur Schriftart Arial können Sie mit Century Gothic die Druckkosten immerhin um etwa 30 Prozent senken.

Ecofont Vera Sans

Die Schriftart Ecofont Vera Sans wurde von dem Unternehmen Ecofont für die Reduzierung der Druckkosten entwickelt. Laut Angaben des Entwicklers können mit dieser Schriftart rund 50 Prozent der Tinte eingespart werden. Möglich ist dies daher, da die Buchstaben nur zum Teil mit Tinte ausgefüllt werden. Für das Auge ist das beim Ausdruck anschließend nicht sichtbar und die Lesbarkeit wird dadurch nicht behindert. Bei den Druckkosten macht sich das jedoch bemerkbar.

So installiert man die sparsamen Schriftarten

Sollte eine Schriftart auf Ihrem Computer nicht verfügbar sein, können Sie diese ganz einfach aus dem Internet kostenfrei herunterladen. Möglich ist das sowohl bei dem Betriebssystem Microsoft Windows als auch bei Mac OS.

Und so geht das Installieren:

  • Laden Sie zunächst die Schriftart herunter
  • Im Anschluss öffnen sie die Schriftdatei - bei manchen Downloadportalen muss die Schrift zuerst entpackt werden
  • Danach klicken Sie einfach auf „Installieren“ und schon wird die Schrift vom System installiert

Nach der Installation stehen die Schriftarten wie gewohnt in den Programmen zur Auswahl.

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