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Welches Papier eignet sich für welchen Drucker?

Sie haben einen neuen Drucker erworben und können nun Ausdrucke bequem zu Hause erstellen? Wunderbar, viele Verbraucher stellen sich allerdings die Frage, welches Papier am besten für ihren Drucker geeignet ist. Drucker- und Kopierpapier besitzt unterschiedliche Eigenschaften, die Verbraucher leicht verwirren können. Mit den nachfolgenden Informationen können Sie das passende Papier auswählen.

Papier und Druckerkompatibilität

Immer wieder stellen Verbraucher die Frage, ob es spezielles Papier für ihren Drucker gibt, schließlich passt auch nicht jede Druckerpatrone in das eigene Gerät. Beim Papier dagegen sieht es anders aus: Im Grunde ist jedes Papier geeignet. Das war aber nicht immer so. Als der Fotokopierer erfunden wurde, gab es Kompatibilitätsprobleme bei den neuen Geräten. Papierhersteller und Druckerhersteller arbeiteten zusammen, um ein geeignetes Papier für die neuen Geräte herzustellen.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein allgemeingültiger Standard, da nicht jeder Druckerhersteller sein eigenes Papier produzieren lassen konnte. Auch für die Papierhersteller wäre die Produktion vieler verschiedener Sorten nicht vorteilhaft, da sich die Herstellung nur ab bestimmten Mengen rentiert.

Heute können Verbraucher aus vielen Hunderten Papiersorten auswählen. Tatsächlich eignet sich aber nicht jede Sorte für ihren Drucker. Dies hat allerdings mit den technischen Werten des Gerätes zutun: Die Papiertransportvorrichtung des Druckers gibt an, welches Papier mit welcher Stärke und Oberfläche er aufnehmen kann. Druckerhersteller geben meist an, mit welchem Papier ihre Geräte am schnellsten arbeiten können. Achten Sie beim Kauf somit auf diese Empfehlung und orientieren Sie sich am Rauwert, dem Volumen und der Oberfläche des Papiers.

Papierstärke: Ein entscheidendes Kaufkriterium

Beim Kauf von Druckerpapier sollten Verbraucher auf die Papierstärke achten. Diese gibt an, wie dick das Papier ist. Dickeres Papier hat den Vorteil, dass die Farbe bei einem kräftigen Druck (mit Bildern) nicht durchläuft. Zusätzlich wirkt das dicke Papier hochwertiger, ist dafür aber auch teurer in der Anschaffung.

Die Papierstärke wird von den Herstellern in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben. Standardpapier besitzt ein Gewicht von etwa 80 Gramm je Quadratmeter, dünneres Papier wiegt 60 bis 70 Gramm. Dieses dünne Papier eignet sich für Entwürfe oder unwichtige Dokumente, die nicht aufbewahrt werden. So können Verbraucher Material und Geld sparen.

Dickes Druckpapier gibt es in Papierstärken bis 300 g/m². Dieses Papier ist fast so hart wie Pappe und wirkt natürlich hochwertiger, jedoch kommt nicht jeder Drucker mit diesem Papier zu recht. Der Einzug eines Druckers kann nur bestimmte Stärken einziehen, ansonsten entsteht Papierstau. Welche Papierstärken unterstützt werden, können Sie der Anleitung Ihres Gerätes entnehmen.

Format: A4, A4 und Co.

Das Standardformat des Druckerpapiers lautet DIN A4. Darüber hinaus ist Papier auch in anderen Formaten, dem größeren DIN A3 oder kleinerem DIN A5 erhältlich. Während kleinere Formate wie DIN A4 fast jeder Drucker unterstützt, muss der Einzug für die größeren Formate ausgelegt sein. Bei der Verwendung anderer Formate als A4 müssen die Druckeinstellungen entsprechend angepasst werden.

Umweltschutzzertifikate: Zum Wohle der Umwelt

Umweltschutzzertifikate gibt es bei vielen Produkten, auch beim Druckerpapier. Ihre Aufgabe ist es, die Unterschiede der Herstellungsarten und diverse Qualitätsrichtlinien erkennbar zu machen. Zertifikate unterscheiden sich im Grunde in drei Dingen:

  1. Ressourcenschonung dank Recycling
  2. Nachhaltige Bewirtschaftung
  3. Geringere Umweltbelastung bei Produktion

Verbraucher sollten beim Kauf auf folgende Umweltschutzzertifikate achten:

  • Pro Planet: Produkte mit dem Pro Planet-Label bestätigen, dass sie aus FSC-zertifiziertem Papier hergestellt wurden. Das Label ist somit keine eigenständige Zertifizierung.
  • Carbon Label: Stellt die CO2-Entwicklung eines Produktes über seine gesamte Lebenszeit dar. Das Label nähert sich den Vorgaben des Carbon Trust, ist aber aktuell noch kein internationaler Standard.
  • AQUA PRO NATURA & Weltpark Tropenwald: Bei diesem Label handelt es sich um eine von der Vereinigung deutscher Hersteller für umweltschonende Lernmittel e.V. selbst erstellte Kennzeichnung, welche chlorfreien Produkten und jenen, deren Material nicht aus einem tropischen Regenwald stammt, verleiht wird.
  • ÖKOPA / ÖKOPAplus: Papier mit diesem Label wurde aus Altpapier ohne „Bleiche“ oder „De-Inking“ recycelt.
  • FSC: Das FSC-Label legt viel Wert auf Nachhaltigkeit, Schutz der heimischen Wälder, einen umweltschonenden Abbau und Transport der Hölzer sowie die Förderung von Arbeitsplätzen im Bereich der Forstwirtschaft.

  • PEFC: Dieses Label kombiniert die Grundsätze des FSC mit dem Prozess der Produktkettenzertifizierung des FSC mixed sources. Für den Verbraucher bedeutet das, dass Produkte mit diesem Label zu mindestens 70 Prozent aus zertifizierten Quellen stammen.
  • EMAS: Um dieses Warenzeichen zu erhalten, muss der Hersteller veröffentlichen, welche Auswirkungen die Produktion seiner Ware auf die Umwelt hat und wie seine Ziele für die Zukunft aussehen.
  • Euroblume: Ein europäisches Umweltschutzzeichen zum Schutz der Umwelt und des Verbrauchers, deren Grundlagen in einer EU-Verordnung festgelegt werden. Produkte mit diesem Label sollen die Umweltauswirkungen während ihrer gesamten Lebenszeit verringern.
  • Blauer Engel: Ein ausschließlich in Deutschland ausgestelltes Zertifikat, dessen Ziel es ist, die Umwelt und Ressourcen zu schonen. Die technischen Grundlagen und das Zertifikat werden vom Umweltbundesamt, dem Bundesumweltministerium und der RAL gGmbH vergeben.

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