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Wie funktioniert ein Laserdrucker?

Mittlerweile dürfte wohl so ziemlich jeder wissen, was ein Laserdrucker ist. Waren sie noch vor vielen Jahren aufgrund der horrenden Kosten lediglich dem Businessbereich vorbehalten, findet man sie inzwischen immer häufiger auch in privaten Haushalten vor. Die Kosten für Laserdrucker haben sich in den letzten Jahren immer mehr relativiert und so gibt es günstige Einsteigergeräte bereits ab etwa 50 Euro. Doch kaum jemand weiß, wie solch ein Laserdrucker eigentlich genau funktioniert und was ihn vom Tintenstrahldrucker unterscheidet. Deshalb möchten wir in dem nachfolgenden Ratgeber ein wenig Licht in dieses Mysterium bringen.

Was genau ist eigentlich ein Laserdrucker?

Ein Laserdrucker funktioniert nach dem Prinzip der Elektrofotografie. Hierbei spielt vor allem eine beschichtete Bildtrommel eine wichtige Rolle. Der Druck erfolgt beim Laserdrucker berührungslos, weshalb es sich bei einem Laserdrucker um einen Non-Impact-Drucker handelt. Anders als es etwa beim Tintenstrahldrucker der Fall ist, wird jede Druckseite beim Laserdrucker erst vollständig aufbereitet und erst danach ausgedruckt, weshalb er auch einen deutlich höheren Speicherbedarf hat als ein Tintenstrahl- oder Nadeldrucker, bei denen der Druck Zeilenweise an den Drucker gesendet wird. Dies verleiht dem Laserdrucker auch den Beinamen „Seitendrucker“. Weitere wichtige Bauteile des Laserdruckers sind

  • Laserdiode
  • Tonerkartusche
  • Papiereinzugswalze
  • Bildtrommel

Wie werden die Daten an den Drucker übermittelt?

Der PC sendet die zu druckenden Daten in der Regel an den Druckertreiber, der die Informationen in eine der beiden Druckersprachen PostScript oder PCL umwandelt. Über die Schnittstelle, bei der es sich damals noch um LPT und heute zumeist um USB handelt, werden diese Informationen schließlich an den Drucker gesendet, in dem sie in der Speichereinheit aufbereitet werden. Die Prozessorleistung dieser Speichereinheit liegt heute zwischen 150 und 266 MHz, der Speicherplatz beträgt in der Regel zwischen 8 und 512 Megabyte. Dadurch ist es den Laserdruckern möglich, besonders hohe Druckgeschwindigkeiten zu bewerkstelligen. Wurden alle Informationen vollständig aufbereitet und in ein Rasterbild umgewandelt, kann auch schon der eigentliche Druck starten.

Genau hier tritt nun die Bildtrommel, auch Organic Photo Conductor genannt, in Erscheinung, die dafür zuständig ist, den Toner auf das Papier zu bringen. Die Bildtrommel wird vorerst elektrostatisch negativ geladen. An exakt den Stellen der Bildtrommel, an denen Licht auftrifft, wird die statische Aufladung neutralisiert. Diese Belichtung übernimmt eine Laserdiode, indem der von ihr erzeugte Laserstrahl durch stetiges Ein- und Ausschalten über einen sich rotierenden Polygonspiegel auf die Bildtrommel geleitet wird. An exakt den Stellen, an denen der Laserstrahl aufgetroffen ist, hat sich wie bereits erwähnt die Bildtrommel neutralisiert. Da die Bildtrommel währenddessen rotiert, wird die belichtete Stelle der Bildtrommel zur Entwicklereinheit weitergedreht, woraufhin Toner an den zuvor belichteten Stellen haften bleibt, an den noch immer negativ geladenen Stellen hingegen abgestoßen wird.

Auch das Papier wird durch eine Transferrolle rückseitig elektrostatisch aufgeladen, jedoch positiv. Der negativ geladene Toner wird beim Kontakt mit dem Papier also von diesem angezogen und bleibt vorerst auf diesem haften. Nach diesem Arbeitsschritt verbleibt der Toner aber nicht dauerhaft auf dem Papier, daher muss der Toner anschließend noch fixiert werden. Dies geschieht im nächsten Arbeitsschritt in der Fixiereinheit. Diese besteht aus zwei beschichteten Walzen, von der eine durch Induktion von innen beheizt wird. Dadurch erreicht die Walze eine Temperatur zwischen 180 und 200 Grad Celsius. Sobald nun das Papier die Walzen passiert, beginnt der Toner zu schmelzen und sich mit dem Papier dauerhaft zu verbinden.

Sobald der Toner auf dem Papier fixiert wurde, wird die Bildtrommel an dieser Stelle vollständig entladen, indem sie komplett belichtet wird. Der eventuell noch anhaftende Resttoner wird anschließend durch Wiperblades von der Bildtrommel entfernt und in einem Resttonerbehälter aufgefangen.

Vorteile und Nachteile eines Laserdruckers

Ein Laserdrucker hat viele bedeutende Vorteile. Einer davon ist vor allem seine hohe Randschärfe des Druckbildes. Außerdem ist er überaus schnell in der Seitenausgabe. Da Tonerkartuschen in der Regel für den Druck von mehreren Tausend Seiten Papier ausreichen, müssen diese deutlich seltener getauscht werden, als dies etwa beim Tintenstrahldrucker mit seinen wesentlich kleineren Tintenpatronen der Fall ist. Die Kosten für eine solche Tonerkartusche können vor allem bei preisgünstigen Laserdruckern aber rasch die Anschaffungskosten des Gerätes übersteigen.

Allerdings hat man bei diesem Verbrauchsmaterial aber auch die Möglichkeit, bares Geld zu sparen, da man kompatiblen Toner günstig kaufen kann. Denn auch Toner, der nicht vom Originalhersteller ist, liefert erstklassige Druckergebnisse. Bei den verwendeten Tonerkartuschen handelt es sich meist um Rebuilt-Kartuschen, also um Originale, die, sobald sie leer sind, wiederaufbereitet und neu befüllt werden, sodass diese also wieder zu 100 Prozent kompatibel sind. Der einzige Unterschied ist am Ende der deutlich günstigere Preis.

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