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Windows zuverlässig vor Angriffen schützen

Das Internet ist randvoll mit hilfreichen Informationen und bietet überaus nützliche und sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten. Sei es nun der Gang zur Bank, der dank Onlinebanking der Vergangenheit angehört, die zahlreichen Info-Portale, die den Kauf von Magazinen und Zeitungen nahezu überflüssig machen oder einfach nur die Möglichkeit, durch soziale Netzwerke alte Freunde wiederzufinden und sich mit ihnen austauschen zu können. Doch das Internet hat auch seine Schattenseiten. Denn Hacker, Spammer und Datendiebe haben es auf Ihre Daten abgesehen und wollen sich einen Zugriff auf Ihren Computer verschaffen.

Selbst Fachleute stoßen häufig an ihre Grenzen, wenn es darum geht, einen PC wirklich sicher vor Angriffen zu schützen. Deshalb haben wir nachfolgend einige hilfreiche Tipps aufgelistet, mit denen man seinen Windows Rechner zuverlässig vor Angriffen schützen kann.

Die wichtigsten Sicherheitstipps

Beinahe täglich gibt es neue Updates für Windows und auch für andere Programme wie etwa Flash, Java, Adobe Reader, die häufig Ziele von Hackerangriffen sind. Leider sind es jedoch nicht nur die Programmierer von Sicherheitssoftware, die sich regelmäßig an die Arbeit machen, Schlupflöscher in ihren Programmen zu stopfen, auch die Hacker sind nicht untätig. Deshalb sollten Updates, sobald diese zur Verfügung gestellt werden, umgehend installiert werden. Denn je aktueller die Software ist, desto schwieriger haben es Hacker, Zugriff auf den Rechner zu erhalten. Werden Updates nicht oder erst sehr viel später installiert, stehen den Angreifern Tür und Tor offen.

Virenscanner nur mit Festplattenscan?

Eine gute Antivirensoftware ist das A und O für einen guten Schutz gegen Angriffe aus dem Internet. Doch der beste Virenscanner ist nicht gut genug, wenn lediglich auf der Festplatte befindliche Viren aufgestöbert und beseitigt werden. Viel wichtiger ist es, dass das System auch während dem laufenden Betrieb Bedrohungen erkennt und verhindert, dass sich diese im System breit machen. Moderne Sicherheitssoftware ist in der Lage, Bedrohungen anhand verschiedener Faktoren zu erkennen. Auch bieten diese nicht nur einen Offline-Schutz, sondern sichern auch den Browser ab, sodass unsichere Webseiten erkannt und blockiert werden.

Vor allem in Unternehmen kommt es häufig vor, dass Mitarbeiter einen privaten USB-Stick mitbringen, um darauf befindliche Fotos mit ihren Kollegen zu teilen oder einfach nur, um Arbeit mit nach Hause zu nehmen, um sie dort fertigzustellen. Viele haben auf ihrem privaten PC allerdings keine entsprechende Sicherheitssoftware, weshalb sie Viren und Trojaner unter Umständen über den USB-Stick in den Firmenrechner einschleusen. Daher ist es wichtig, den Virenscanner im Büro unbedingt entsprechend einzurichten, dass auch mobile Datenträger gescannt werden.

Wenn nichts mehr geht…

Wer einen Windows Rechner besitzt, der entweder gar nicht mehr gebootet werden kann, ständig abstürzt oder mit unzähligen Viren und Trojanern verseucht ist, hilft häufig nur eine radikale Methode: Platt machen und neu aufziehen. Doch soweit muss man gar nicht gehen, wenn man sich rechtzeitig einen bootfähigen Datenträger erstellt. Idealerweise wählt man hierfür einen USB-Stick, alternativ geht aber auch eine CD oder DVD. Auf diesem Datenträge sollte sich ein Betriebssystem befinden, welches garantiert frei von Schadsoftware ist und außerdem einen aktuellen Virenscanner enthalten, der über die jeweils aktuellen Virendatenbanken verfügt.

Sollte der Rechner wieder einmal Probleme machen, kann man diesen fortan über den externen Datenträger booten und die Bedrohung eliminieren oder wichtige Daten sichern, die auf keinen Fall verloren gehen dürfen.

Browser gegen Angreifer schützen

Inzwischen erhalten Angreifer hauptsächlich über den Browser Zugriff auf den Rechner. Eine mögliche Bedrohung kann sich beispielsweise in einer Facebook-App verstecken. Klickt man auf eine entsprechende Statusmeldung, gelangt man direkt zu einer Trojanerseite, die in der Regel nicht als Bedrohung erkennbar ist. Im Hintergrund jedoch arbeitet bereits ein Trojaner und sucht sich seinen Weg über eine Sicherheitslücke im Browser. Deshalb sollte auch der Browser immer wieder über aktuelle Updates gesichert werden. Selbstverständlich ist auch hier eine entsprechende Security Suite unerlässlich.

Gute Passworte sollten sorgfältig ausgewählt werden

Ein Hackerangriff ist häufig nur deshalb erfolgreich, weil Zugangsdaten nicht ausreichend durchdacht wurden. Denn nicht selten werden solche Passworte wie beispielsweise „123456“, „asdfgh“ oder „passwort“ vergeben. Auch werden häufig Namen verwendet, wie etwa der Name des Hundes oder der eigene Vorname.

Begriffe aus dem Duden beispielsweise sind absolut nicht zu empfehlen. Ein sicheres Passwort sollte allerdings ausreichend lang sein und aus großen und kleinen Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Außerdem sollte nicht für jeden Webdienst das gleiche Passwort verwendet werden. Denn wird nur eines dieser Konten gehackt, kann auch jedes andere Konto leicht geknackt werden.

WLAN absichern

In nahezu jedem Haushalt mit Internet gibt es mittlerweile auch WLAN. Auch wenn die Verschlüsselungsroutinen dieser Funknetze inzwischen recht sicher geworden sind, gibt es doch auch hier einige Dinge, die man unbedingt beachten sollte. Häufig sind bereits die Zugangsdaten zur UI des Routers die größte Schwachstelle, da hier ab Werk meist als Nutzername „admin“ voreingestellt ist, das Passwortfeld ist in der Regel leer und muss vom User vergeben werden. Dies öffnet Hackern natürlich alle Tore, um die Einstellung im Router zu manipulieren. Deshalb sollte zu allererst die Benutzeroberfläche des Routers mit einem starken Passwort gesichert werden. Im Idealfall wird auch der Benutzername geändert.

Nun muss aber auch das WLAN selbst entsprechend gesichert werden. Auf den meisten Routern befindet sich auf der Rückseite ein Aufkleber mit dem WLAN-Key, weshalb somit also jeder via WLAN Zugriff auf den Router hat. Hier sollte also ein neues, sicheres Passwort her. In jedem Fall sollte man hier die Verschlüsselung WPA2 wählen, denn WPA und vor allem WEP bieten inzwischen keinen ausreichenden Schutz mehr. Auch sollte der Gastzugang, der häufig bereits aktiviert ist, deaktiviert werden, ebenso der Fernzugriff.

Firewall hält Angreifer fern – von beiden Seiten

Ein Angriff kann sowohl aus dem Internet erfolgen, als auch über Schadsoftware, die sich bereits auf dem Rechner befindet und Daten ins Internet sendet. Deshalb ist es durchaus sinnvoll, eine Firewall einzurichten. Viele Router besitzen bereits eine interne Firewall, die unzulässige Ports nach außen einfach sperrt. Auch wenn das Windows Betriebssystem in den letzten Jahren deutlich sicherer geworden ist und die interne Firewall dazugelernt hat, so ist es doch sinnvoll, eine Software-Firewall zu installieren. Denn mit ihr hat man es selbst in der Hand, welche Software auf das Internet zugreifen darf.

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